Programm

Vernissage am Sonntag, den 17.09.23 um 15 Uhr | Ausstellung bis zum 23.12.23

Wrücks Lichtjahre - Ausstellung und Vernissage - VERLÄNGERT!

Organisch, abstrakt, verspielt, spontan oder konstruiert? Das künstlerische Universum von Bertram Wrück lässt sich schlecht beschreiben, ist ungreifbar und wahrt sein Geheimnis. Die Kulturwerkstatt macht dieses Universum in der Ausstellung Wrücks Lichtjahre zum ersten Mal sichtbar.
Drei Jahre nach Bertram Wrücks Tod, werden Objekte, Assemblagen und Zeichnungen, hauptsächlich aus seinen letzten Schaffensjahren, gezeigt.

03WruecksLichtjahreKulturwerkstattKircheib2023FotoMatthijsMuller
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Bertram Wrück hat sein eigenes Universum geschaffen. Ein künstlerisches Universum
entstand in seinem Wohnatelier in Ittenbach und nur sehr wenige haben es tatsächlich gesehen.


Peter Krah hegte schon seit längerem den Wunsch, Bertram Wrück eine Ausstellung zu widmen. Er hat Sonja Karle und Matthijs Muller gebeten, diese Ausstellung zu kuratieren. Muller und Karle, selbst mit kuratorischer Erfahrung, haben Bertram Wrück nie kennen gelernt. Die Musikerin Jolanta Lerch erzählte aus dem Leben und Schaffen von Bertram und führte sie in sein Werk ein. Lerch war die Begleiterin der letzten Jahre von Betram Wrück.


Nun wird dieses Werk zum ersten Mal der Öffentlichkeit gezeigt werden, denn was Wrück künstlerisch erschaffen hat, ist reichhaltig. In seinen frühen Arbeiten kommen viele Richtungen zusammen und bestätigen sein großes bildnerisches und handwerkliches Talent. In diesen frühen Arbeiten überwog das Erzählerische und Figurative, manchmal mit einem Hauch von Fantasy. Schon in diesen Arbeiten ist seine Hingabe, Naturverbundenheit und Experimentierfreude zu erkennen. In seinen späten Objekten und Assemblagen, die jetzt zusammen mit vielen Zeichnungen gezeigt werden, fehlt das Figurative gänzlich. Sie formen einen ganz eigenen Kosmos, von dem eine gewisse Magie ausgeht.


Wie Fragmente eines großen Ganzen entstanden diese Objekte, die ebenso rätselhaft wie selbstverständlich erscheinen. Wrücks Kosmos ist voller formaler Gegenüberstellungen und Überraschungen. Der Naturbezug ist dabei immer vordergründig sichtbar, aber niemals dominantes Erklärungsmodell. Wrück hat für seine Arbeiten ganz eigene Techniken entwickelt, um den unwahrscheinlichsten Materialien wie Bewässerungsschlauch, Dämmplatte oder alten Zeitungen eine spezielle Wrücksche Patina zu verleihen. Durch diese Patina entstanden organisch anmutende Oberflächen, welche ein wichtiger Bestandteil der künstlerischen Aussage sind. Auffallend sind außerdem die vielen Durchdringungen, das Eingerahmte, das Fragmentarische, und der Sinn für Poesie, Verfeinerung und Komposition.


Organisch, abstrakt, natürlich und mathematisch. Was spontan zusammengesteckt aussieht, wurde intensiv und bis ins Detail, nach Form und Aussage suchend, geplant. Das zeigen auch seine Zeichnungen, die wie Konstruktionszeichnungen eines organisch wachsenden Gebilde wirken. Die freien Arbeiten, die er in seinen späteren Jahren schuf, bilden ein Universum nach eigenen Gesetzen und Verhältnissen, frei von jeglichem Trend und von keinem „Ismus“ beeinflusst. Es sind Arbeiten, die sich kaum beschreiben lassen, in keine Schublade passen und ihr Geheimnis wahren.
Seit gut drei Jahren ist Bertram Wrück nun tot. Ein Teil seines Werkes, überwiegend seine späten Arbeiten, wird jetzt sichtbar und kann wirken.



Öffnungszeiten:

Sonntag den 17.09.2023 (Vernissage) bis zum 23.12.2023 
Dazwischen jeweils Samstags und Sonntags 14:00-17:00 Uhr
Oder nach Vereinbarung

Ausstellung WEG von 23.10.22 bis 04.12.22 (Freitag bis Sonntag 14.00 Uhr - 18.00 Uhr)

WEG - Ausstellung der Künstler*innengruppe ACHT


Die Künstler*innengruppe ACHT wagt den Spagat zwischen Dystopie und Romantik, zwischen Ekel und Faszination und zwischen Dramatik und Humor. In ihrer neuen AusstellungWEG zeigt sie in der Kulturwerkstatt Kircheib die vielschichtige Auseinandersetzung mit einem verlassenen Campingplatz, einem überwucherten Ort mit endzeitlicher Ausstrahlung.

Ilse Wegmann
Ilse Wegmann
Jürgen Röhrig
Jürgen Röhrig
Sonja Karle
Sonja Karle

Links und rechts reihen sich in dem von der Bundesstraße B8 geprägten Dorf Kircheib Wohnhäuser und Kleinindustrie. Etwas abseits hinter hohen Bäumen und Hecken,beinahe gänzlich zugewachsen liegt ein verlassener Campingplatz. Wohnmobile und Holzhütten, irgendwann sorgfältig auf- und ausgebaut, zerfallen und vermodern seit einem Jahrzehnt nebst ihrem Inhalt der teilweisekaskadenartig aus den Behausungen herausquellt oder wie unberührt an Ort und Stelle liegt als hätten die Besitzer gestern noch dort in der Sonne gesessen.


Dem Betrachter bietet sich ein dystopisches Bild. Berge von Müll verschmelzen langsam mit der wuchernden Natur. Fragmente eines verlassenen Idylls. Es drängen sichGeschichten auf über die möglichen Bewohner und ihre Sehnsüchte, über den Grund des scheinbar plötzlichen Aufbruchs, aber auch über das Dorf selbst, das die Existenz dieser Hinterlassenschaftoffensichtlich aus seinem Bewusstsein gelöscht hat.
Ein Ort, der viel erzählt über sich, über das menschliche Handeln, unsere Träume und Sehnsüchte, über die Kraft der Natur und überunsere Kultur. Ein Ort, der mit seiner nahezu endzeitlichen Ausstrahlung wirkt wie ein Vergrößerungsglas der brennenden Fragen unserer Zeit.

 

In der Ausstellung WEG zeigen die acht Künstler*innen Ilse Wegmann, Jürgen Röhrig, Carola Willbrand, Mark Met, Sabine Hack, Sonja Karle, Matthijs Muller und Inge Kampsindividuelle, künstlerische Zugänge und Bearbeitungen dieses gemeinsamen Themensprektrums. Für die vom Bundesverband Soziokultur im Rahmen des Neustart Kultur Programms geförderte Zusammenarbeit haben die Beteiligten jeweils neue Arbeiten angefertigt, die in der Kulturwerkstatt zum ersten Mal zu sehen sein werden.

Dabei reicht das Spektrum der Materialien von Papier und Tusche, über Nadel und Faden bis hin zu Teerpappe und Fliegenklatschen und die Formensprache von der minimalistischenZeichnung über ein fotografisches Leporello bis hin zur Videoinstallation oder einer surreal anmutenden Apparatur, von der vermutet wird, dass sie den Zeitverlauf beeinflussen kann.

Wie bereits in der Debutausstellung der ACHT „selbst ist das andere“, die 2019 ebenfalls in der Kulturwerksatt stattfand, zeichnen sich die Arbeiten durch ihre nachdenklichenwie humorvollen Zugänge, ihre spannenden Narrative und ihre experimentellen künstlerischen Positionen aus.

 

Über die Ausstellung in den Räumen der Kulturwerkstatt hinaus, arbeiten Matthijs Muller (ACHT) und Martin Zepter (Kulturwerkstatt) noch an einer künstlerisch-dokumentarischen Übertragung der Ausstellung in den virtuellen Raum. Diese ist auf weg.works zu sehen.

 

Zur Vernissage am 23.10.22 gab es eine Performance von Mark Met, einem Gründungsmitglied der ACHT. Zur Midissage am 20.11.22 Uhr hatte die Gruppe den Komponisten und Videokünstler Johannes Quint (www.johannes-quint.de) eingeladen.


Darüber hinaus schrieb der Künstler und Kulturjournalist Jürgen Röhrig in den vergangenen Wochen Beiträge über die ausgestellten Kunstwerke in seinem Blog www.artigart.de

Musikalische Lesung mit den Gebrüdern Feldhoff am Samstag 08.10.22 um 18.00 Uhr

Feldhoffs Erzählungen

Am 08. Oktober ist Heiner Feldhoff zu Gast in der Kulturwerkstatt Kircheib. Feldhoff liest eine Auswahl seiner kurzen Erzählungen und Mini-Geschichten. Musikalischbegleitet wird er am Flügel von seinem Bruder Martin Feldhoff. Über die Homepage der Kulturwerkstatt Kircheib wird die musikalische Lesung live gestreamt.

Der Poet, Übersetzer und Biograph Heiner Feldhoff ist längst eine Marke im Westerwald. Unlängst stellte er mit seinem Kollegen Carl Gneist 33 berühmte WesterwälderKöpfe vor, unter starkem Beifall nicht nur hier vor Ort. Der mehrfach ausgezeichnete Autor schreibt keine Romane, nein, er wolle nichts erfinden, sagt er, das Leben sei aufregend genug. Zu erzählen gebe es jede Menge- so viel, dass man gut daran tue, sich kurz zu fassen.

Aber es gab auch Ausnahmen. So hat er über den Philosophen und Nietzsche-Freund Paul Deussen eine umfänglich Biographie veröffentlicht sowie zuletzt (2018) seine Jugenderinnerungen,unter dem Titel “Die Sonntage von Duisburg-Beeck”. Seine literarische Besonderheit bleiben aber die „Kürzestgeschichten“, wie Feldhoff sie in „Kafkas Hund“ und „Becketts Hose“versammelt hat. Diese ganz knappen, existenzerhellenden Stories sind von illusionsloser Komik, die uns allen, die wir immer wieder scheitern, mit Samuel Beckett zurufen: „Einerlei. / Wieder versuchen. / Wieder scheitern. / Besser scheitern."

Mit dem ihm eigenen Sprachwitz präsentiert der gebürtige Duisburger seine bunten, der Wirklichkeit abgewonnenen Prosastücke, mal satirisch, mal verträumt, mal wehmütigoder auch knallhart. Seine Geschichten ereignen sich nicht nur an Westerwald-Orten wie Oberdreis (hier tritt Nietzsche auf), sondern führen die Zuhörenden auch nach Avignon, Agadir und Sankt Petersburg. Feldhoffspoetisches Personal sind Kinder, Schüler, aber auch Fußballspieler, Fliesenleger, Pfarrer und Krankenschwestern. Oder Schuster:

Der Kunde beschwert sich bei seinem Schuster: Da sehen Sie die Bescherung! Sagten Sie nicht, die Schuhe halten bis an mein Lebensende? Der Schuster: Verehrter Herr, Sie sahendamals auch sehr schlecht aus.

In Kircheib tritt er gemeinsam mit seinem Bruder Martin Feldhoff auf, der Klavierstücke und Rockballaden von Eric Clapton bis Eric Satie am Flügel zum Besten gibt.

Die musikalische Lesung der Gebrüder Feldhoff wird live gestreamt und kann nicht nur in Präsenz, sondern auch online über die Webseite der Kulturwerkstatt genossen werden.

Konzert des Liedermachers Dr. Peter Thomas am Sonntag 02.10.22 um 17.00 Uhr

Der Sinn des Lebens? Meine Lieder und Hanns Dieter Hüsch

Der Birnbacher Liedermacher Dr. Peter Thomas geht in die Begegnung mit dem deutschen Kabarettisten und Literaten Hanns Dieter Hüsch. In seinem Program bezieht sich Thomas auf die poetischeren Seiten des Geschichtenerzählers vom Niederrhein und greift die zentralen Themen Hüschs mit seinen Lieblingliedern auf. Hüschs Text “Der Sinn des Lebens” begegnet der Musiker mit Liedern über Liebe, Macht, Frieden und Versöhnung. Das Programm verspricht zum Nachdenken anzuregen.

Die Räume der Kulturwerkstatt werden am Tag des Konzerts von der Künstlerin Elke Schumacher gestaltet. Eine Ausstellung ihrer feinsinnigen Zeichnung zeigt Tier- und Landschaftsmotive. Wir freuen uns auf einen gehaltvollen und atmosphärischen Nachmittag.


Der Eintritt zur Veranstaltung kostet 15 Euro (ermäßigt 10)

Elisa Aseva und Jacinta Nandi lesen am 02. Oktober ab 17.00 Uhr

Land_schaf(f/t)en III

Am Samstag, den 02.10.21 findet von 17.00 bis 19.30 Uhr die letzte Veranstaltung unserer diesjährigen Literaturreihe statt, in der wir verschiedene Positionen der zeitgenössischen, deutschsprachigen Literatur vorstellen.


Mit Elisa Aseva und Jacinta Nandi haben wir diesmal zwei junge, kräftige Stimmen aus Berlin eingeladen, die mit ihren poetisch-kritisch-humorvollen Beobachtungen das aktuelle Zeitgeschehen in unserer Gesellschaft unter die Lupe nehmen.


Am Sonntag, den 03.10.21 von 10.00 bis 14.00 Uhr geben die beiden darüber hinaus einen Schreibworkshop zum Thema Körper.


Weitere Informationen und das Anmeldeformular für die Veranstaltungen finden sie auf unserer Veranstaltungsseite.

Workshops und Performance mit unserer Residenzkünstlerin Salla Hakkola

Klangraum / Himmelsrichtung

Als Teil des Kultursommers Rheinland Pfalz, der in diesem Jahr unter dem Motto "Kompass Europa: Nordlichter" viele spannende künstlerische Beiträge vereint, finden bei uns in der Sommerfest-Woche weitere Veranstaltungen mit Salla Hakolla statt.


Hier kommt ihr direkt zum Sommerfest.



Workshop: Musik-Improvisation

Am Donnerstag, den 9. September von 20.00 bis 22.00 Uhr findet ein musikalischer Improvisations-Workshop mit Salla Hakkola und Steph Krah statt.

Alle Instrumente, Musikstile und Spiel-Levels sind herzlich willkommen! Zusammen wollen wir uns und unseren Instrumenten alle Facetten entlocken, die sie uns anbieten. Daraus weben wir einen kollektiven Klangteppich. Bei Bedarf können leichte Improvisations-Übungen dabei helfen diese Klanglandschaften entwickeln.

Ihr könnt zu einem oder beiden Terminen kommen.


Performance: Durational Improvisation

Am Freitag, den 10. September ab 17.00 Uhr läd Salla alle Improvisationsfreudigen  unter euch ein, mit ihr im Rahmen einer siebenstüdigen Musik-Performance zusammen die Räume der Kulturwerkstatt zum klingen zu bringen. Unterstützt wird sie dabei von einem Freund und Kollegen, der visuelle Kunst macht. Besucher*innen können lauschen und sich in Klanglandschaften versenken, oder zum Flügel gehen und - schauen was passiert.


Workshop: Harfe

Speziell als Fortbildung für Harfenist*innen findet dann abschließend am Sonntag, den 12. September von 10.30 bis 16.30 Uhr ein weiterer Worrkshop statt, der sich aus zwei Modulen zusammensetzt. Modul beschäftigt sich mit Klangimprovisation und Komposition, Modul 2 mit Rhythmus und Begleitung.

Der Workshop findet in den Räumen der Kulturwerkstatt statt, die Teilnahmegebühr beträgt 70,- € (50,- € ermäßigt).


Weitere Informationen zum Harfenworkshop und zur Anmeldung findet ihr hier.


Die Workshop-Sprache ist Englisch, für Übersetzung ist gesorgt. Mangelnde Sprachkenntnisse stehen also dem gemeinsamen Musizieren nicht im Weg.


Außer zum Harfen-Workshop ist der Eintritt jeweils frei, wir freuen uns über eine angemessene Spende.

Künstlerinnenresidenz und Sommerfest im September

Sommerfest der Kulturwerkstatt

Am 11. September erwarten euch wieder ganz besondere Erlebnisse beim Sommerfest der Kulturwerkstatt. Am Nachmittag verzaubert der Saxophon Chor von Jolanta Lerch die Szenerie und lädt zum Flanieren im Garten der Familie Krah ein.

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Fotos: Martin Magunia      

Später dürfen wir auf der kleinen Teichbühne den Klängen der Finnische Harfenistin und Komponistin Salla Hakkola lauschen, die uns für eine ganze Woche besuchen wird. Als Residenzkünstlerin wird sie in der Woche vor dem Sommerfest auch noch mehrere Workshops geben und in einer Durational Performance zu sehen sein.

Darüber hinaus stellen wir den ersten Film unserer Kulturvermittlungsreihe "Stadt, Land: Fluss" vor. Der Film dokumentiert eine musikalische Begegnung der Duisburger Ausnahmemusikerin CassMae, die ebenfalls auf der Teichbühne auftreten wird, und des Forstmehrener Geigenvirtousen Thomas Kagermann.


Außerdem wird es eine Sonderausgabe der Open Stage geben. Wer interessiert ist, sich daran zu beteiligen, meldet sich bei Stephanie Krah (s.krah@kulturwerkstatt-kircheib.de).


Weitere Informationen veröffentlichen wir in Kürze auf unserer Veranstaltungsseite.


Die Veranstaltungen mit Salla Hakkola finden im Rahmen des Kultursommer Rheinland-Pfalz statt.

Tijan Sila und Martin Kordic am 26. Juni von 16.00 bis 19.00 Uhr

Land_schaf(f/t)en II

Am Samstg, den 26. Juni besuchen uns Martin Kordic aus München und Tijan Sila aus Kaiserslautern zur zweiten Veranstaltung unserer Lese-Reihe. Sila wird aus seinem neu erschienen Roman "Krach", Kordic aus einem noch unveröffentlichten Manuskript lesen.


Darüber hinaus wird Martin Kordic, der auch als Lektor beim renommierten Hanser Verlag tätig ist, am Sonntag, den 27. Juni von 10.00 bis 14.00 Uhr einen Schreib-Workshop zum Thema "Erinnerung" geben.


Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es hier.

Unsere neue Literaturreihe startet am 06. Juni mit Mariana Leky und Annegret Held


Land_schaf(f/t)en

In unserer Lesungs-Reihe Land_schaf(f/t)en (Arbeitstitel) werden wir verschiedene zeitgenössische Positionen deutscher Literatur in der Kulturwerkstatt Kircheib vorstellen. Dafür laden wir an drei Terminen jeweils zwei Autor*innen ein, die so viel vereint, dass es produktiv ist, ihr Werk miteinander in Bezug zu setzen, die aber zugleich genug trennt, um die Diversität der deutschen Literatur-Landschaft anhand der Unterschiede heraus zu arbeiten.

 

Für uns wird Landschaft in erster Linie aus einer Positionierung in der Gesellschaft und der daraus resultierenden Perspektive gestaltet. Diese Positionierung ist wiederum abhängig von der Identität des/der Künstler*in, die wiederum geprägt wird von ihre*r Sozialisation, Status, Persönlichkeit und Umfeld/Familie. Die Position beeinflusst also die Wahl der Sujets und die Auswahl(-möglichkeiten) formaler Zugriffe und ästhetischer Gestaltung.

 

Die Veranstaltungen der Reihe bestehen aus je drei Formaten, von denen jeweils zwei Lesungen und ein Künstler*innengespräch zu einem Block zusammengefasst im Garten der Familie Krah und die zusätzlich geplanten Workshops bzw. Textwerkstätten am vorherigen bzw. nachfolgenden Tag in den Räumen der Kulturwerkstatt stattfinden werden.


Termine:

06. Juni 2021 / 16.00 Uhr bis 19.00 Uhr - Annegret Held und Mariana Leky

26. Juni 2021 / 16.00 Uhr bis 19.00 Uhr - Tijan Sila und Martin Kordic

September 2021   - Elisa Aseva und Jacinta Nandi


Das Anmeldeformular und weitere Informationen werden im Vorfeld unter Veranstaltungen vorgestellt.


Die Digitale Kulturwerkstatt präsentiert Micaela Iskenius

Lesung: Götterspeise mit Herz und Künstlerinnenportrait

Als zweite Veröffentlichung der Digitalen Kulturwerkstatt freuen wir uns heute zwei bereits im Sommer aufgezeichnete Videos präsentieren zu dürfen.


Eine Lesung von Götterspeise mit Herz, dem aktuellen Kinderbuch der Künstlerin Micaela Iskenius und ein Interview, in dem sie unter anderem über ihren künstlerischen Werdegang und die Schwierigkeiten bei der Suche nach einem passenden Verlag berichtet.


Ein Klick auf das Foto bringt sie direkt auf die Seite der Digitalen Kulturwerkstatt mit den beiden Videos.

Veranstaltung am 30.10. fällt wegen Corona-Auflagen und ansteigender Fallzahlen aus

ACHTUNG: Mariana Lekys Lesung auf Juni 2021 verschoben!

Leider müssen wir die für den 30.10.20 geplante Lesung mit Mariana Leky absagen. Da der Wohnort der Autorin in einem Risikogebiet liegt, hätte sie - nach Aussage des Gesundheitsamt in Altenkirchen - nur nach einem aktuellen, negativen Corona-Test anreisen düfen. Dieser hätte dem Gesundheitsamt dann zeitnah vorgelegt werden sollen, um die Freigabe für die Veranstaltung zu bekommen.

Dieses Procedere war uns zu aufwändig und riskant. Daher haben wir gemeinsam mit der Autorin entschieden, die Lesung auf Sonntag, den 06.06.21 zu schieben, wenn die Corona-Krise hoffentlich eingedemmt sein wird.

Bestsellerautorin am 30.10.20 um 19.00 Uhr in Kircheib

Mariana Leky liest: Was man von hier aus sehen kann

So hochkarätigen Besuch hatten wir bisher noch nicht zu Gast. Mit Mariana Leky freuen wir uns eine der bekanntesten deutschen Schriftstellerinnen der Gegenwart in der Kulturwerkstatt begrüßen zu dürfen.


Ihr in einem fiktiven Dorf im Westerwald angesiedelter Roman "Was man von hier aus sehen kann" ist 2017 erschienen und war für viele Monate auf der Spiegel-Bestsellerliste zu finden.

Umschlaggestaltung: Lübbeke Naumann Thoben

Mit ihrem Besuch bei uns kehrt die Autorin zurück in die Region, in der sie viel Zeit verbracht hat und deren Menschen sie für den Roman inspiriert haben.


ACHTUNG: Aufgrund begrenzter Platzkapazität und der Corona-Auflagen des Landes Rheinland-Pfalz, ist eine Anmeldung über unsere Homepage dringend erforderlich.

Kleines Performance-Festival am Sonntag, den 13.09.20 ab 13.00 Uhr

GartenLust

Nachdem wir im vergangenen Jahr mit der großartigen Ausstellung der Künstler*innen-Gruppe "acht" bereits ein Highlight im Kunstbereich präsentieren konnten, setzen wir mit dem Performance-Festival "GartenLust" unsere Zusammenarbeit fort.

Carola Willbrand und Mark Met, beide Gründungsmitglieder der Gruppe, haben in ihrem Netzwerk nach geeigneten Kolleg*innen für ein gemeinsames Wochenende der Performance-Kunst in Kircheib gesucht und sich für Ilka Theurich, Anee-Louise Hoffmann und Frank Homeyer entschieden.

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Mark Met performt bei der Vernissage der Künstler*innen-Gruppe "acht"

Zusammmen mit den drei Gästen werden Willbrand und Met bereits am Samstag, den 12.09.20 in der Kulturwerkstatt und im Garten der Familie Krah ihre Arbeiten entwickeln und sie am Sonntag, den 13.09.20 ab 14.00 Uhr öffentlich präsentieren. Zuvor gibt es noch eine Einführung in die Kunstform gegen 13.15 Uhr, um auch Besucher*innen, die sich in dem Feld noch nicht bewegt, haben, aber trotzdem interessiert sind, einen einfachen Einstieg zu ermöglichen.

Alle wichtigen Informationen zu den Künstler*innen, dem Programm und unseren Hygienekonzept, findet ihr auf der Veranstaltungsseite.

Dokumentation online

Impressionen vom Kulturwerkstatt Sommerfest

Für alle, die es verpasst haben, haben wir eine kleine Dokumentation von unserem großartigen Sommerfest zusammengetellt. Dort gibt es auch die vor Ort entstandenen Maskenportraits von Peter Rüsing und die Auswertung des Kunstparcours zu sehen.

Tolles Programm mit Ausstellung und Konzerten am Samstag, den 27. Juni ab 14.00 Uhr

Kulturwerkstatt Sommerfest im Garten der Familie Krah

Am Samstag, den 27. Juni veranstaltet wir ab 14.00 Uhr unser Sommerfest im Garten der Familie Krah. Dabei wird ein abwechslungsreiches Programm aus Konzerten, Austellungen und Workshops für Menschen jeden Alters geboten. Selbstverständlich legen wir ein großes Augemerk darauf die Auflagen des Landes Rheinland-Pflaz für den Schutz der Gäste vor dem neuartigen Coronavirus einzuhalten.


Während in den Räumen der Kulturwerkstatt selbst die eigentlich für April geplante Eröffnung der Ausstellung des lokalen Fotografen Peter Rüsing nachgeholt wird, gibt es auf einer extra errichteten Open Air Bühne im Garten ein abwechslungsreiches Konzertprogramm. Ergänzt werden die beiden Hauptprogrammpunkte noch um ein kleines Mitmachprogramm, das den Gäste die Möglichkeit bietet, ihre eigene Kreativität zu entdecken.


Auf der Konzertbühne geht es bereits am Nachmittag mit einer Sonderausgabe des beliebten Musiker*innen-Treffs Open Stage los, der seit einem Jahr monatlich Musiker*innen aus der Region die Möglichkeit bietet miteinander in musikalischen Austausch zu treten.

Im Anschluss gibt es ein wahres Highlight: Die Band Youkali aus Dresden besteht aus vier ausgebildeten Musikerinnen, die in ihrem aktuellen Album "Seiltänzerin ohne Netz" die Gedichte der berühmten jüdischen Dichterin Mascha Kaléko vertont haben. Mit Klavier, Cello, Klarinette und mehrstimmigen Gesang reisen Musikerinnen ins vergangene Jahrhundert und lassen sich faszinieren von sich neu erfindenden Frauen, ihren neuen Rollen- und Selbstverständnissen. Gefesselt von dieser Zeit des Umbruchs spüren sie dem unstillbaren Durst nach Unabhängigkeit nach und verführen das Publikum mit Witz, Charme und Gefühl und vor allem ihrer unwiderstehlichen Musik im Stile der Goldenen Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts.

Gleich fünf Musikerinnen bestreiten dann das zweite große Konzert des Abends. Tango de Minas aus Köln präsentieren mit Klavier, Saxophon, Cello, Schlagzeug und Gesang traditionellen und neu arrangierten argentinischen Tango in Interpretationen jenseits standartisierter Formen und ergänzt um kleine Exkursionen in den finnischen und türkischen Tango. Natürlich darf dazu auch getanzt werden.


In Zeiten potentieller Infektionsgefahr sehen die Auflagen des Bundeslandes Rheinland-Pflaz vor, dass Kontaktdaten aller Besucher*innen des Sommerfestes aufgenommen werden, um im Notfall ein entstehendes Infektionsrisiko schnell eiundämmen zu können. Um eine umständlichen Registierung mit längeren Wartezeiten am Einlass zu verhindern, bitten wir unsere Gäste, sich vorab über unser Anmeldeformular anzumelden.


Weitere Details zum Programm und die genauen Uhrzeiten veröffentlichen wir in wenigen Tagen unter Veranstaltungen.

Corona News

Vorerst keine Veranstaltungen in der Kulturwerkstatt


Natürlich sind auch wir von den Auflagen im Rahmen der Schutzmaßnahmen vor dem Corona Virus betroffen und können bis auf weiteres keine Veranstaltungen in unseren Räumlichkeiten durchführen.


Um nicht ganz in Vergessenheit zu geraten und unserem Publikum auch in Zeiten sozialer Isolation etwas zu bieten, planen wir für Anfang Juni eine erste Onlineveranstaltung.


Für regelmäßige Informationen empfehlen wir Ihnen unseren Newsletter zu abonnieren.


Wenn Sie unsere Arbeit unterstützenm möchten, können Sie Mitglied unseres Fördervereins Kulturwerkstatt Kircheib e.V. werden.


Künstler*innen-Treff mit spannenden Gästen am 05.03.20 um 19.30 Uhr

Open Stage

Lesung/Sience Slam Show mit Johannes Hinrich von Borstel am 14.12.19 um 20.00 Uhr

Herzrasen kann man nicht mähen

Am Samstag, den 14.12.19 um 20.00 Uhr gibt sich der "unterhaltsamste Medizinstudent Deutschlands" (Markus Lanz) in der Kulturwerkstatt Kircheib die Ehre. Johannes Hinrich von Borstel war bereits einer der bekanntesten Sience Slammer hierzulande, als er das Angebot bekam aus seiner Medizin-Promotion über das menschliche Herz ein Sachbuch zu machen. Mindestens genauso informativ und unterhaltsam wie der bejubelte Primus des Genres "Darm mit Charme" (Gulia Enders) erklomm sein Debüt "Herzrasen kann man nicht mähen" mühelos die Bestellerlisten und ist inzwischen in über 50 Ländern erschienen.

Von Borstel liest nicht nur aus seinem populärwissenschaftlichen Buch, er bietet auch eine unterhaltsame Show mit Anekdoten aus seinem Leben als Rettungssanitäter, Medizinstudent und Unterhaltungskünstler. Mit der Erfahrung von über 35 gewonnenen Sience Slams, die ihn nach Köln, Berlin, Frankfurt a.M., Bern und sogar nach Nowosibirsk führten und mit dem Selbstbewusstsein des Deutschen Sience Slam Vizemeisters (2015) stürmt er in Kircheib die Bühne um über seine molekularkardiologische Doktorarbeit - oder ganz einfach sein Lieblingsorgan das Herz zu sprechen.


Für alle, die noch ein Weihnachtsgeschenk für Freund*innen oder Verwandte brauchen, wird es im Anschluss die Möglichkeit geben das Buch direkt vor Ort käuflich zu erwerben und sich vom Autoren signieren zu lassen.

Improtheater/Musikcomedy und Workshop mit Kießling und Kaffka am 23.11.19 um 20.00 Uhr und 24.11.19 um 10.00 Uhr

Abschiedskonzert

Mal sind sie ein gefeiertes Volksmusikduo, das nach einer langen Karriere die Bühne verlässt, mal eine Metalband, die sich auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs im Drogenrausch trennt, aber immer geben sie ihr letztes Konzert. Nele Kießling und Jannis Kaffka, die heimlichen Stars der deutschen Improtheaterszene sind am Samstag, den 23.11.19 um 20.00 Uhr mit ihrem "Abschiedskonzert" in der Kulturwerkstatt Kircheib zu Gast und geben am Sonntag, den 24.11.19 von 10.00 bis 13.00 Uhr den Workshop "Techniken des Improvisierens".

Werkschau unserer Residenzkünstlerin Claire Stragier am 23.11.19 ab 15.00 Uhr

Animal sees Art -

A history of human invention as told to the birds of Kircheib

Seit Anfang des Monats lebt und arbeitet die aus der belgischen Stadt Aalst stammende Künstlerin Claire Stragier in der Kulturwerkstatt Kircheib. Dort wird sie in ihrem dreiwöchigen Aufenthalt die regionale Vogelwelt erkunden und ihre Erkenntnisse in einem künstlerische Prozess zu einer kleinen Werkschau verdichten. Die Vernissage findet am Samstag, den 23.11.19 von 15-17 Uhr in Form eines Spaziergangs mit interaktiven Skulpturen, Performances und Installationen statt.

Ausstellung der Künstler*innen-Gruppe Acht bis 26.10.19

selbst ist das andere

Die Ausstellung ist noch von Freitag, den 18.10. bis Sonntag, den 20.10. und am Freitag, den 25.10. jeweils von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet. Am Samstag, den 26.10. findet ab 17.00 Uhr die Finissage statt.


Acht Künstlerinnen und Künstler haben sich in diesem Jahr zu einer Gruppe zusammengefunden, die sich in Kircheib erstmals mit Werken der Öffentlichkeit präsentiert. Ihre Ausstellung gibt Einblicke in acht ganz unterschiedliche Werkprozesse und stellt die Frage nach Selbstkonzepten und möglichen Gemeinsamkeiten. Das Selbst, dem das Ich empfindend und reflektierend gegenübertritt, manifestiert sich in Werken, die in unterschiedlichen Graden übereinstimmend mit dem Selbstbild wie auch fremd und anders sein können. Der Prozess der Formfindung und Aussage ist auch einer der Selbstbehauptung und -entwicklung. Der Dialog mit den Betrachtern fließt darin ein.

Sonja Karle
Sonja Karle
Matthijs Muller
Matthijs Muller
Inge Kamps
Inge Kamps
Sonja Karle
Sonja Karle
Carola Willbrand
Carola Willbrand
Jürgen Röhrig
Jürgen Röhrig
Benoit Tremsal
Benoit Tremsal
Sabine Hack
Sabine Hack
Mark Met
Mark Met

Sabine Hack hat im Handgepäck Nadel und Faden, um das fragile menschliche Sein zu hinterfragen. Sie möchte Geschichten erzählen, die der Faden aufnimmt und weiterspinnt. Begegnungen mit Menschen, Landschaften oder Orten werden zu einem Flechtwerk von Erinnerungen. Eine Postkarte, ein Stück Stoff oder ein Foto ist Ausgangspunkt für die Arbeit mit Wolle, Garnen und Stoffen. Daraus entstehen Bilder, Installationen und Objekte.


Inge Kamps zeigt in ihrem Video "Mein Kosmos Garten" den Garten als Ort der Selbstbegegnung. Die verschiedenen Ebenen im Film - die stationäre Kamera, die Kopfkamera und der Text Hermann Hesses („Innen und außen“, 1925) - verlaufen einerseits synchron, andererseits asynchron und bilden zusammen ein Geflecht der Selbstreflexion und Selbstbetrachtung, das die Deutung der zahlreichen Metaphern letztlich offen läßt.


Sonja Karle nennt die Zeichnung ihre stille, doch stete Begleiterin, schneller als das Denken und doch ganz langsam. Ausgehend vom Betrachten, möglichst frei und unvoreigenommen, schafft die Zeichnung sich ihren eigenen Raum. Formale Verwandtschaften führen zu inhaltlichen Auseinandersetzungen mit dem Gesehenen. Dabei ist für die Künstlerin das Verhältnis zwischen Mensch und Natur ein zentrales Thema.


Mark Met möchte mit seinen Zeichnungen den Gestus der "albernen Besoffenheit” im Werk des niederländischen Malers Frans Hals aufgreifen. Dabei sollen Masken-Zeichnungen und flankierende Performances zum Thema des Selbst ihre Modelle, vom Künstler ausgewählte Skulpturen, lebendig machen. Es geht ihm dabei um das, was man ein "Theater der Grausamkeit und der Zärtlichkeit" nennen kann, wie eine der Zeichnungen betitelt ist.


Matthijs Muller zeigt seine neue Videoinstallation "ab und zu": Ein Bart wächst über die Alltäglichkeit hinaus in das Unfassbare. "Ab und zu" ist ein Selbstporträt mit Selbstkritik an einer nachlässigen Rasierroutine - selbst ist auch (das andere), was man ungern zeigt. Die Arbeit stellt darüberhinaus die Frage, in welchem Maß das Selbst ein Anderer ist, wenn die Äußerlichkeiten sich verändern.


Jürgen Röhrig konfrontiert in seinen Zeichnungen freie gestische Manifestationen mit geometrischen Raster-Modulen. Diese berechenbaren, konstruierten Formen sind das ganz Andere der Zeichnungen aus dem Bewegungsimpuls, aus dem Körpergedächtnis. Das üblicherweise im Zeichenprozeß kontrollierende Auge ist bei diesem Teil der Arbeit weitgehend ausgeschaltet, die Hände bewegen sich über ein Kohlepapier, und der Abdruck auf dem weißen Blatt wird erst sichtbar, wenn der Prozeß beendet ist. Im undefinierten Raum der Zeichnung setzen die Module Koordinaten, es bleibt aber ein gespanntes Verhältnis.


Carola Willbrand reflektiert die vielen Rollen, die sie in ihrem Leben zu spielen hatte: Tochter, Schwester, Ehefrau, Mutter, angestellt, selbstständig, Bildende Künstlerin. Die Aufgaben der unterschiedlichen Rollen beeinflussen stark die Selbstwahrnehmung und kontrollieren den Kampf um die Eigenständigkeit als Künstlerin. Sie stellt die Frage nach der Selbstbehauptung mit unterschiedlichen künstlerischen Mitteln: Zeichnungen (u.a. mit der Nähmaschine), Künstlerbüchern, Skulpturen aus getragenen Kleidungsstücken aus dem sozialen Umfeld, Performances.


Benoit Tremsal stellt eine architektonisch anmutende Skulptur auf ein Büromöbel. In den drei geöffneten Schubladen sind Kartonteile zu sehen, ein Art Materiallager für das Objekt oben. Es geht um die üblicherweise unbeachtete Ästhetik von Verpackungen, es geht um die Sensibilität für plastische Formen, die nicht als autonome Werke gedacht sind, doch hier herausgestellt und damit gerettet werden. Im Alltag geht die Form, die ihre funktionale Aufgabe erfüllt hat, verloren. Das, was uns dabei entgeht, wird in dieser Arbeit Anregung für eine Neuschöpfung, eine vielschichtige Skulptur, die einen verschachtelten, letztlich unergründlichen Raum schafft, der eine Fülle unterschiedlicher Perspektiven eröffnet.